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29. März 2021Erfahre mehr über virtuelles Wasser und über deinen virtuellen Wasserverbrauch. Leider wird oft unterschätzt, wie wichtig es ist. Wasser ist Leben, aber Wasser hängt auch mit unserem Konsum zusammen.
Unter virtuellem Wasser versteht man das Wasser, das zur Herstellung von Nahrungsmitteln und Konsumgütern verbraucht wird. Dieses Wasser wird also oft nicht in Deutschland, sondern in wasserarmen Ländern z. B. beim Baumwoll- oder Avocadoanbau verbraucht. Oftmals fehlt dieses Wasser dann der lokalen Bevölkerung und der Natur.
• Deutscher Pro-Kopf-Wasserverbrauch: 123 l pro Tag.
• Durchschnittlicher virtueller Wasserverbrauch in Deutschland: ca. 4.000 l pro Tag.
Für die Herstellung von Lebensmitteln wird Wasser verbraucht oder verschmutzt – virtuelles Wasser. In Deutschland stellt vor allem die Verunreinigung der Gewässer durch Nitrate ein großes Problem dar. Eine Ursache ist die stickstoffhaltige Düngung in der Landwirtschaft. Die hohen Nitratwerte können lokal große Auswirkungen auf unsere Grundwasserqualität haben.
Diese Konsumgüter verbrauchen besonders viel Wasser:
- Für eine Jeans werden ca. 8.000 l Wasser verbraucht – etwa 85 % davon sind für den Baumwollanbau notwendig. Die restlichen 15 % werden in der Produktionskette – von der Stoffherstellung bis hin zur speziellen Waschung der Jeans – benötigt.
- Um ein Baumwoll-Shirt herzustellen werden ca. 2.500 l Wasser verbraucht.
- Für die Produktion von 1 kg Rindfleisch werden im Durchschnitt 15.000 l Wasser benötigt.
Der Gesamt-Wasserverbrauch entspricht also nicht dem, was aus unseren Leitungen kommt:
• Jeder Deutsche verbraucht jährlich 1.430 Kubikmeter Wasser, wenn man den Wasserverbrauch
der bei der Herstellung von Nahrungsmitteln oder Kleidung benötigt wird, mit einrechnet.
• Der Wasserfußabdruck von Deutschland beträgt rund 117 Mrd. Kubikmeter Wasser pro Jahr. Das
entspricht in etwa der doppelten Wassermenge des Bodensees.
• Das Wasser für Produkte und Güter stammt nur zum Teil aus Deutschland. Mehr als die Hälfte
davon wird importiert – es wird daher als externer Wasserfußabdruck bezeichnet. Über Agrargüter
aus Brasilien, der Elfenbeinküste und aus Frankreich führt Deutschland das meiste virtuelle
Wasser ein. Der Wasserverbrauch in anderen Teilen der Welt hängt also mit unserem Konsum
zusammen.
Tipps:
• Überdenke deinen Konsum in Hinblick auf virtuelles Wasser. Dein virtueller Wasserverbrauch
kann anderswo zur Wasserknappheit oder Dürre beitragen.
• Informiere dich über deinen Wasserfußabdruck, z. B. unter www.aquapath-project.eu
• Kaufe gebraucht. Die Neuproduktion von Gütern zieht oft einen hohen Wasserverbrauch mit sich. Kleidung lässt sich zum Beispiel oft gut und günstig gebraucht erstehen. Aber auch ein Gebrauchtwagen macht in Bezug auf den Wasserverbrauch durchaus Sinn.
• Ernähre dich saisonal und regional – und am besten so oft wie möglich vegan. Ein Kilo Getreide schneidet gleich in vielerlei Hinsicht besser ab als beispielweise ein kg Fleisch oder auch Reis. Gemüse hat generell den geringsten Wasserverbrauch – am sparsamsten sind Tomaten, Kartoffeln und Salat.
• Verzichte auf Produkte, die dafür bekannt sind, in trockenen Gegenden viel Wasser zu verbrauchen oder reduziere ihren Konsum. Dazu zählen z.B. Avocados.
• Trinke Leitungswasser. Es kommt aus einer regionalen Quelle und du kannst sicher gehen, dass für dein Leitungswasser kein Konzern irgendwo auf der Welt der lokalen Bevölkerung das Wasser abgräbt. Wenn du lieber Bio-Mineralwasser trinken möchtest, empfehle ich dir diesen Artikel: Bio für’s Wasser – Warum Bio-Landwirtschaft unser wichtigstes Wasserschutzprogramm ist – allmydeer
• Versuche Wasser immer im Kontext zu sehen. Bei CO2 zum Beispiel ist es egal, wo es anfällt – es ist immer schlecht. Das ist bei Wasser nicht so. Kaffee zum Beispiel hat einen hohen Wasserverbrauch, aber meist wird für Kaffee nur Regenwasser verbraucht. D.h. Kaffee wird nicht bewässert. Kaffee ist deshalb aber noch kein umweltfreundliches Produkt, wenn wir ihn in Europa in großen Mengen trinken. Ich trinke Kaffee immerhin fair und bio – und immer öfter auch Lupinenkaffee.
Quellen und Lesetipps:
Ein Großteil des Textes stammt aus unserem Challenge-Heft. Wenn du dich noch tiefer mit dem Thema Wasser beschäftigen möchtest und dich Ernährung, Mobilität, Energie und Zero Waste genauso interessieren, dann ist diese Challenge das richtige für dich. Hier erfährst du mehr darüber.
https://www.verivox.de/strom/themen/wasserverbrauch/
https://www.umweltbundesamt.de/themen/fakten-zurnitratbelastung-in-grund-trinkwasser
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/wasser-bewirtschaften/wasserfussabdruck#textpart-1
Über Kommentare und Fragen freue ich mich sehr!