Insektensterben – was wir dagegen tun können
1. Mai 2021Röhren-Nisthilfen: Was sollte man beachten?
9. Juni 2021In unserem Wildbienenhotel DIY erklären wir, welche Überlegungen du dir im Vorfeld machen solltest bevor du mit dem Bau beginnst, welche Materialien und Werkzeuge du benötigst und auf was du beim Bau achten solltest.
Überlegungen im Vorfeld
Es lohnt sich im Vorfeld des Baus deines Hotels einige Dinge zu beachten. Es gibt verschiedene Arten von Insektenhotels bzw. Insektenhäusern, die verschiedenen Insektenarten Unterschlupf gewähren. Dabei sollten keine unterschiedlichen Arten in einem Insektenhotel vereint werden. Unterschiedliche Arten leben meist lieber in räumlicher Distanz zueinander. Wir gehen hier deshalb nur auf unterschiedliche Wildbienenhotels ein.
Beschäftige dich vor dem Bau deines Wildbienenhotels auch mit der Pflanzenwelt um dich herum und überlege was sich den Wildbienen bei dir in der Umgebung an Nahrungsangebot bietet, bevor du dich für eine „Hotelart“ entscheidest.
1. Wildbienenhotel für Hohlraumbewohner
Mögliche Gäste des Hohlraumhotels:
Maskenbienen, Mauerbienen, Löcherbienen, Scherenbienen und Blattschneiderbienen
Sie benötigen unter anderem folgende Nahrungsquellen:
Apfelblüten, Färberkamille, Wollziest, Glockenblumen, Löwenzahn, Hahnenfuß
Folgende Materialien und Werkzeuge benötigst du für den Bau:
Vorgehensweise:
- Säge die Stengel oder Bambusstäbe in gleich lange Stücke.
- Achte darauf, dass immer ein Ende geschlossen bleibt oder verschließe es mit Lehm.
- Höhle die Zweige vorsichtig mit einem Handbohrer oder z.B. auch mit einem Nagel aus. (Einfach den Nagel hinein drücken und so einen Gang formen – das geht bei weichem Material auch sehr gut.)
- Schleife die gebohrten Gänge nach – z.B. indem du den Handbohrer mehrmals hinein steckst und wieder heraus ziehst und dabei an den Kanten entlang schleifst.
- Schleife die Ausgänge mit Schleifpapier nach.
- Gib die Stengel zusammen in dein Gefäß oder platziere sie einzeln.
- Stell dein Insektenhotel oder die einzelnen Stengel an einem geschützten, sonnigen Platz SENKRECHT oder SCHRÄG auf. In der Natur finden Insekten keine waagrecht angeordneten Stengel. Waagrechte Stengel werden deshalb schlechter angenommen.
2. Wildbienenhotel für Steilwandbewohner
Fast die Hälfte der Wildbienenarten nisten im Boden!
Mögliche Gäste dieser Nisthilfe:
Frühlings-Seidenbienen, Gartenblattschneiderbienen oder Steilwandbewohner wie die Buckel-Seidenbienen
Sie benötigen unter anderem folgende Nahrungsquellen:
Taubnessel, Lungenkraut, Beinwell, Rainfarn, Färberkamille, Weiden, Beerenkulturen, Zaunwicke, Rotklee, Klatschmohn und Glockenblumen
Folgende Materialien und Werkzeuge benötigst du für den Bau
Wichtig ist, dass du kein Material verwendest, dass beim Trocknen „steinhart“ wird – also keinen reinen Lehm.
Vorgehensweise:
- Mische Löss und den Sand oder Löss und den sandigen Lehm mit Wasser.
- Bringe die feuchte Menge in dein Gefäß ein.
- Drücke die Masse gut fest, so dass keine Hohlräume bleiben.
- Stecke Holzstäbe oder Nägel hinein.
- Entferne die Holzstäbe, bevor die Masse ganz trocken ist.
- Lass sie danach gut trocknen und platziere es dann waagerecht an einen wettergeschützten, sonnigen Ort – am besten Richtung Süden.
3. Wildbienenhotel für Altholzbewohner
Altholznister machen sich das Leben gerne einfach und nisten in sauberen, nicht ausgefransten alten Bohrlöchern von Holzkäfern oder Holzwespen. Nicht zuletzt deshalb sind abgestorbene Bäume für Insekten so wichtig und beherbergen viel Leben.
Mögliche Gäste dieses Hotels:
Wald-Pelzbienen, Blauschwarze Holzbiene, Schwarzbürstige Blattschneiderbienen, gewöhnliche Löcherbienen, Scherenbienen
Sie benötigen unter anderem folgende Nahrungsquellen:
Staudenwicke, Waldziest, Beinwell, Wundklee, Muskatellersalbei
Folgende Materialien und Werkzeuge benötigst du für den Bau
Vorab: Die Faser eines Baumes verläuft mit seiner Wuchsrichtung – also solange der Baum bzw. das Holz noch nicht gefällt ist senkrecht.
Do:
- Quer zur Holzfaser bohren – diese Bohrungen fransen weniger leicht aus.
- Hartholz verwenden.
- Geeignetes Werkzeug verwenden.
Do not:
- Längs zur Holzfaser bohren – diese Bohrungen fransen meist auch im inneren Bereich stark aus. Bohre also z.B. auch nicht in die Ringe einer Baumscheibe.
- Weiches Nadelholz verwenden.
Vorgehensweise:
- Bohre quer zur Holzfaser Löcher in das Holz. Der Durchmesser der Löcher soll zwei bis acht Millimeter betragen.
- Die Tiefe der Löcher sollte 8 – 10 cm betragen.
- Schüttle und klopfe die Späne heraus.
- Insektenflügel sind zerbrechlich. Feile den inneren Bereich mit der Rundfeile ab.
- Um die Eingänge zu glätten, verwendest du den Körner bzw. Bohrsenker. Diesen erhältst du günstig im Baumarkt. Er wird verwendet wie ein Bohrer und passt in den Akkuschrauber oder die Bohrmaschine. Geh vorsichtig damit um. Du möchtest ja nur den Eingang verbessern 😉
- Schüttle nochmals die restlichen Späne heraus.
- Stelle oder Hänge das Hotel an einem geschützten und sonnigen Ort auf – am besten auf eine Südseite.
Viel Spaß beim Beobachten der Gäste 🙂
Eine Anleitung für ein Erdhummelhotel findest du hier: https://www.istgruen.de/insektensterben-es-wird-ruhig-die-natur-verstummt/
Quellen:
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[…] Eine Bauanleitung für Wildbienenhotels für Hohlraum- und Steilwandbewohner findest du hier […]